Beiträge

, , ,

Hormone und Medikamente – Der kleine Unterschied

Andreas Jurgelucks

Hormone und Medikamente – was ist der Unterschied?

Immer wieder einmal kommen Klientinnen in unsere Praxis, meistens ab fünfundvierzig Jahren aufwärts, die über wiederkehrende Blasenentzündungen, verminderte Lubrikation (Durchfeuchtung der Scheidenschleimhaut) und damit verbunden Jucken oder Brennen im Genitalbereich oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr klagen. Manchmal treten begleitend Schlafstörungen, Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen auf. Besuche beim Gynäkologen bringen in den meisten Fällen keine Veränderung. Manche Ärzte sagen dann „Was wollen Sie denn, Ihre reproduktive Phase ist doch abgeschlossen!“ oder geben Ratschläge, Gleitmittel oder Öl zu verwenden. Die erstgenannte Aussage ist in meinen Augen eine Frechheit – als wäre die Vermehrung der einzige Grund für Sexualität. Der zweite Ratschlag lindert zwar möglicherweise ein wenig die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, geht aber nur auf das Symptom ein, nicht auf die Ursache. Eine der häufigsten Ursachen ist im Zusammenhang mit den geschilderten Symptomen das (prä-) menopausale Absinken der Sexualhormone, insbesondere von Östrogen. Bereits einige Jahre vor der Menopause beginnt der Spiegel verschiedener Hormone im Körper zu sinken. Übrigens sinkt mit zunehmendem Alter auch bei Männern der Hormonspiegel. Weiterlesen

Der Klimawandel im Leben – Wenn es im Bett heiß wird.

Christiane JurgelucksKürzlich las ich bei Facebook einen Aufruf des Universitätsklinikums in Hamburg: Es wurden Frauen in den Wechseljahren gesucht, die Interesse hätten, an einer PLACEBO-Studie teilzunehmen, also bereit wären, ein Medikament ohne Wirkung gegen Wechseljahrsbeschwerden einzunehmen. Das fand ich – selbst in der Menopause – spannend. Irgendwie wollte sich mir der Sinn nicht erschließen. Also schrieb ich eine kurze Mail und einen Tag später meldete sich eine junge Interviewerin bei mir, die mir mitteilte, dass sie mir erst einige Fragen stellen müsse, um herauszufinden, ob ich zur Teilnahme zugelassen werden könne. So beantwortete ich einige Fragen am Telefon, unter anderem die nach der Häufigkeit von nächtlichen Hitzewallungen, wovon ich auch einige zu bieten hatte. Auf die Frage, wie ich diese beurteile, meinte ich, dass ich sie komplett überflüssig fände. Darauf die Interviewerin: Leider können Sie nicht zugelassen werden, Ihre Beschwerden sind nicht ausgeprägt genug!

Also – wenn ich das richtig deute, dann soll untersucht werden, ob ein Scheinmedikament gegen sehr heftige Wechseljahrsbeschwerden wirken kann! Häääh?? Höre ich da richtig. Alles psychisch?! Nicht wirklich ernstzunehmen. Ich fühlte mich leicht verarscht – entschuldigen Sie den Ausdruck. Nicht wegen mir, sondern wegen all derer Frauen, die wirklich massive Beschwerden haben und die mit dem Placebo, wenn es denn wirken sollte, in eine Ecke gerückt werden, in der sie nicht wirklich ernst genommen werden.

Weiterlesen